Worum geht es in Kirchzarten?

Viele Kirchzartenerinnen und Kirchzartener haben mir in Gesprächen bestätigt, dass es sich in Kirchzarten gut leben lässt. Diese hohe Lebensqualität ist das Ergebnis kluger und wegweisender Entscheidungen. Dahinter stecken auch immer Menschen, die bereit sind, das (Zusammen-)Leben in Kirchzarten mitzugestalten. Ich will gerne dafür sorgen, dass dieses Niveau gehalten werden kann.

Allerdings gibt es auch eine Reihe an Themen und Aufgabenstellungen, die es in Kirchzarten in den nächsten Jahren anzupacken gilt.

...um die Menschen

Angebote und Teilhabechancen für jung und alt

Es ist mein Anspruch, dass Kirchzarten als Kommune für Menschen aller Generationen und in allen Lebenslagen attraktiv bleibt. Die kulturellen Angebote, die Vielfalt der Vereine, das Engagement vieler Menschen für das Gemeinwesen zeichnet Kirchzarten und den Zusammenhalt im Ort aus. Kirchzarten weiterhin lebenswert zu halten und weiterzuentwickeln, ist unser aller Ziel. Hier braucht es die Unterstützung einer gut organisierten Verwaltung.

Bildungsstandort / Schulentwicklung

Die schulischen Bildungsangebote in Kirchzarten sind – für die Größe der Kommune – außergewöhnlich. Die Sicherung der Schulsozialarbeit und der Schulkindbetreuung sowie der am Bedarf orientierte Ausbau von U3- und Ü3-Betreuungsplätzen muss für Kirchzarten als Träger und Standortkommune hohe Priorität haben. Die Entwicklung der Grundschulen zu Ganztagesschulen ist auf den Weg gebracht; nun gilt es, die Konzeption gut umzusetzen und mit Leben zu füllen.

Engagement

In Kirchzarten gibt es ein reges Vereinsleben. Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich in Sport-, Musik- oder Brauchtumsvereinen oder sonstigen zivilgesellschaftlichen oder kirchlichen Organisationen. Es beeindruckt mich, wie viele Menschen bereit sind, Verantwortung für ein Thema oder für ihre Mitmenschen zu übernehmen und sich in ihrer Freizeit engagieren. Natürlich ist es im Interesse der Gemeinde und ihre Aufgabe, die Vereinsarbeit wo immer es nötig ist, zu unterstützen.

...um eine gute Ortsentwicklung

Das Zentrum

In Kirchzarten gibt es ein breites Angebot im Einzelhandel. Die Geschäfte, die Gastronomie und auch der Wochenmarkt beleben das Kirchzartener Zentrum ganz entscheidend. Die Feste und Veranstaltungen des Gewerbevereins bringen für die Bürgerinnen und Bürger zusätzliches Leben in die Dorfmitte. Das fördert die Identifikation mit einem starken Kirchzarten. Gemeinsam sollte uns daran gelegen sein, die attraktive Innenstadt zu erhalten. Sie ist ein wesentlicher Baustein eines lebenswerten Kirchzartens.

Im Prozess zum Gemeindeentwicklungskonzept (2021) wurden viele Ideen skizziert und Wünsche formuliert. Es lohnt sich meines Erachtens hier nochmals genau zu analysieren, wo noch weiterer Handlungsbedarf besteht. 

Bezahlbarer Wohnraum mit innovativen Konzepten

Kaum ein Thema ist auf kommunaler Ebene so virulent wie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Für die Schließung der letzten Baulücken, bei der Nach- und Umnutzung von Altbestand und bei der Ausweisung neuer Baugebiete (z.B. fünfter Wohnhof, Rainhofwiese) in Kirchzarten und den Ortsteilen sollten wir uns an nachhaltigen, innovativen und sozialverträglichen Konzepten orientieren.
Bezahlbarer Wohnraum ist heute ein Standortfaktor und damit z.B. ganz eng gekoppelt an die Gewinnung von Fachkräften. Aus mehreren Gründen lohnt es sich also, dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, eine hohe Priorität zu geben.

Gewerbe

In den Gewerbegebieten zwischen Bahnlinie und B31 sind zahlreiche erfolgreiche Unternehmen angesiedelt. Diese sind wichtige Arbeitgeber, sie bezahlen Gewerbesteuer und sie übernehmen häufig auch gesellschaftliche Verantwortung.
Ich sehe es als Aufgabe der Kommune, für diese Unternehmen gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Für die Fachkräfte, die gesucht werden, sind neben dem Arbeitsplatz vor allem Themen wie Wohnraum und Kinderbetreuung entscheidungsrelevant.

...um eine hohe Lebens­qualität

Kirchzarten ist bekannt als lebendige und lebenswerte Gemeinde im Herzen des Dreisamtals. Durch die hervorragende Lage, die gute Nahversorgung und die vielfältigen Freizeitangebote ist Kirchzarten ein begehrter Wohnort und beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel.

Mobilität

Kirchzarten ist durch die Höllentalbahn gut nach Freiburg und in den Hochschwarzwald angebunden. Gleiches gilt für die Busverbindungen nach Süden und Norden in den Schwarzwald. Die Lage an der B31 ist für den Auto- und Warentransportverkehr ebenfalls gut.

Wichtig ist mir, dass nicht nur der ÖPNV weiter bedarfsgerecht gestärkt wird, sondern dass noch mehr sichere Fahrradwege entstehen. Das gilt für die Anbindung der Ortsteile an das Zentrum in Kirchzarten, und auch für die Verbindungen nach Stegen, Buchenbach und Oberried sowie als Radschnellweg nach Freiburg. 

In der Mobilität der Zukunft werden Car- und Bikesharing-Angebote eine immer wichtigere Rolle spielen. Hier müssen die Bedarfe und Potenziale für Kirchzarten genau untersucht und auf die Verwendung der Bürger*innen im Alltag und für Touristen geprüft werden. 

Der Dreisamstromer ist als Bürger- und Rufbus für viele Menschen eine willkommene ÖPNV-Ergänzung und oft auch die einzige Möglichkeit, im Dreisamtal mobil zu sein. Dieses Erfolgsprojekt besteht seit mehr als sieben Jahren und braucht auch weiterhin die Unterstützung der Gemeinde Kirchzarten.

Tourismus

Im Verbund mit den Nachbargemeinden hat sich der Tourismus im Dreisamtal in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Die Übernachtungszahlen in Kirchzarten entwickeln sich positiv, das touristische Angebot ist breit und attraktiv. Als Natursport-Gemeinde mit einem tollen Wanderwegenetz, mit MTB-Strecken und Radwegen steht Kirchzarten für einen nachhaltigen und naturnahen Tourismus. Hier gilt es in Zusammenarbeit mit den touristischen Akteuren im Schwarzwald die Weiterentwicklung zu einer modernen und qualitätsvollen Tourismus-Region Dreisamtal fortzuführen.

NAchhaltigkeit

Im Dreisamtal sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar: Es wird heißer, es wird trockener und Extremwetterereignisse nehmen zu. Es geht natürlich in erster Linie darum, als Kommune einen Beitrag zu leisten, die Klimaveränderung zu verlangsamen. Es geht aber genauso darum, mit klugen, innovativen Konzepten den Folgen des Klimawandels zu begegnen und mit ihnen konstruktiv umzugehen. 

Viele Themen werden bereits diskutiert – nun muss die Umsetzung folgen: Regenerative Energieerzeugung ausbauen (PV und Wind), neue Mobilitätskonzepte entwickeln, Flächenverbrauch und Flächenversiegelung eindämmen, kommunale und gemeinschaftliche Wärmeplanung voranbringen (z.B. Burger Power eG), (Grund-)Wassermanagement aufbauen, Maßnahmen zur Luftverbesserung und Wärmeregulation implementieren, Konsumverhalten kritisch überprüfen, Strukturwandel in der Landwirtschaft begleiten uvm.

Kooperationen

Schon heute kooperiert Kirchzarten in einigen Bereichen mit den Nachbarorten. Gerade im Tourismus oder auch in der gemeinsamen Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung funktioniert dies bereits gut. Ich bin überzeugt, dass noch mehr kommunale Aufgaben besser im Verbund gelöst werden können.